Zuviel Grubenwasser in der Ruhr

[12.6.2025]

Durch das Integrale Monitoring für den Grubenwasseranstieg ist jetzt zu Tage gekommen, dass RAG schon wieder mehr Grubenwasser in die Ruhr geleitet hat als urspürnglich genehmigt war.

Nachdem RAG in 2018 noch entgegen ausdrücklicher Anweisung der Bergbehörde (und damit illegal) Grubenwasser am Standort Heinrich in die Ruhr eingeleitet hat, haben sich die Verantwortlichen in 2024 wohl rechtzeitig vertrauensvoll an die Bergbehörde gewandt.

Die Förderstandorte an der Ruhr holen das Grubenwasser aus Erdschichten, die relativ nah an der Oberfläche liegen. Dadurch ist das Regenwasser, das ja im Prinzip das Grubenwasser darstellt, relativ schnell nach dem Regen unten angekommen. Wenn jetzt wie zum Jahreswechsel 2023/2024 sehr viel Regen fällt, fällt damit auch kurz danach viel Grubenwasser an - zuviel für die genehmigten Mengen.

Aber liebe Bürgerinnen und Bürger: Das Haus-Und-Hof-Gutachterbüro der RAG hat ganz schnell festgestellt, dass es der Ruhr auch nicht schadet, wenn mehr Grubenwasser eingeleitet wird - und die Bergbehörde hat selbstverständlich ganz schnell genickt - alles kein Problem.

Zum wiederholten Male ist klar geworden: Grubenwassereinleitung unterliegt nicht den normalen Regeln eines Unternehmens. Während andere Unternehmen in so einem Fall ihren Betrieb einstellen müssten bis das Problem gelöst wurde, kann die Grubenwassereinleitung nicht einfach eingestellt werden, auch nicht vorübergehend. Die Lösung dass das Grubenwasser vor der Einleitung gereinigt werden muss und dann die Menge keine Rolle mehr spielt - die ist der RAG zu teuer und für die Bergbehörde zu einfach.

 

RAG kassiert Millionen für nichts

[12.6.2025]

Anlässlich einer Besichtigung auf der Halde Brinkfortsheide (s. weiteren Artikel) hat sich der Pressesprecher der RAG zu den Kosten der Halden-Unterhaltung geäußert.

Laut  Dorstener Zeitung sagte er, "Mit jeder geförderten Tonne Kohle wurde bereits eine Rücklage gebildet, die wir jetzt einsetzen können."

Dann muss man aber fragen, wieso RAG in den vergangenen Jahrzehnten viele Bergehalden für einen symbolischen Preis von 1€ an den RVR verkauft hat und damit alle Folgekosten auf die Allgemeinheit (den braven Steuerzahler) abgewälzt hat. Und man muss auch fragen, warum die Gegenseite, der RVR, das überhaupt mitgemacht hat. War da womöglich wieder die schützende Hand der Politik im Spiel? RAG erhält erst Subventionen für die Förderung der Kohle und zur Abdeckung aller Folgekosten - und braucht sie dann nicht zu tragen.

Man kann nur den Kopf schütteln - Bergbau ist eben eine andere Welt, in der die normalen Regeln nur ansatzweise gelten.

Halden - Never Ending Story

[12. 6. 2025]

Die RAG hat nun bestimmt keinen Spaß an ihren Halden. Eine endlose Anzahl ist sie zwar gut losgeworden, aber drei Halden bereiten noch Sorgen besonderer Art.

- Hürfeldhalde

Da finden sich auf unserer website genügend Artikel zu. RAG und RVR wollen entgegen vertraglicher Regelungen aus der Berghalde eine Müllhalde machen. Juristisch auf dünnem Eis, wird trotzdem auf politischem Wege versucht, dieses Vorhaben durchzusetzen.

- Brinkfortsheide

Auch hier soll eine Mülldeponie entstehen. Jetzt beteuert RAG entgegen bisheriger Planung, nur ganz "normales" Material solle aufgeschüttet werden. Wie die Dorstener Zeitung jetzt berichtet, ist das auch umbedingt nötig - nur welches Material, darüber wird gestritten.

- Lohmannsheide

Hier bleibt es auch öffentlich bei den Plänen von RAG und DAH ("Deponie auf Halden", Tochter von RAG und RVR), eine Mülldeponie zu errichten. Hier gibt es jedoch eine Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss zur Errichtung der Deponie. Überraschenderweise  hat die Bergbehörde den Antrag auf Sofortvollzug nicht genehmigt. Die NRZ berichtet noch einmal über den Stand der Dinge.

Bergehalde - Vertragsbruch RAG?

[7.6.2025]

Mit imposantem Plakat macht die BISBU jetzt auf den drohenden Vertragsbruch bei der Sanierung / Umwidmung der Hürfeldhalde in Dorsten aufmerksam.

 

BISBU RAG Vertragsbruch
Bild: BISBU

RAG und RVR (in Form der Beteiligungsgesellschaft DAH - Deponie auf Halden) wollen statt einer Rekultivierung der Halde dort lieber eine Mülldeponie errichten. RAG verdient Geld, RVR wird den Müll los - Bürgerinnen und Bürger bleiben wiederholt auf der Strecke - so sieht der Plan aus.

Näheres dazu auf der website der BISBU

 

Einleitung Grubenwasser in die Lippe - Politiker alarmiert

[25.5.2025]

Die Politiker in Bergkamen lassen sich nicht mehr von RAG und Bergbehörde an der Nase herumführen.

In der Sitzung des Ausschusses für Bauen und Verkehr waren die Politikerinnen und Politiker doch ziemlich entnervt über die Vertreter der BR Arnsberg, Abt 6, kurz gesagt: die Bergbehörde. Der Westfälische Anzeiger berichtete jetzt über die Sitzung.

Die bekannten Persönlichkeiten, die schon seit Jahren immer wieder die RAG unter ihre schützenden Fittiche genommen hat, selbst eindeutige Rechtswidrigkeiten (Einleitung in die Ruhr) nicht einmal als solche bezeichnen wollten, geschweige denn ahnden wollten, haben sich mal wieder nicht mit Ruhm bekleckert.

Seit Jahren, nein seit Jahrzehnten macht RAG was sie will, lässt sich ihre Vorhaben durch Gutachten schön reden  (das Qualitätsmerkmal Salz von 200mg/l  ist nicht mehr so wichtig), und hat nur den eigenen Profit im Sinn. Das ist zunächst einmal für ein Privatunternehmen nicht verwerflich. Ob das Unternehmen den Titel "Privat" verdient hat, wird allerdings von verschiedenen Seiten angesichts der immensen Subventionen (seit 1955!) infrage gestellt. Dazu kommt, dass die Genehmigungsbehörde im Wasserrecht keine Expertise hat und alles glauben muss (und will) was RAG ihnen vorsetzt. Verrückt: die Kompetenzen zum Wasser liegen bei der BR Arnsberg in einer anderen Abteilung, diese wird aber nur gehört! Entscheiden tun die Wasser-Laien!

RAG hat in den letzten Jahrzehnten Fakten geschaffen, die ihnen jetzt auf die Füße fallen. Das Grubenwasser muss gefördert werden, Frage nur, wo kann es hin. Da ist es am einfachsten und billigsten, es mehr oder weniger "gereinigt" in die Lippe zu kippen. Früher wäre es ja noch schlimmer gewesen und die Lippe sei sowieso schon verseucht, da käme es nicht mehr drauf an! Mögliche Alternativen werden gar nicht ernsthaft untersucht.